Dienstag, 29. September 2015

Tag 1343

Auf die Frage, was der Vatter auf seiner Reise queeer durch die Republik erlebte, gibts nur eine Antwort: Eine Menge!
In Berlin gabs Schnaps, Bier und eine an die Backe; in Rostock Elephantenbetäubungsmittel und Tagelange Diskuszionen übers Weltall; in Kiel Likör in allen Farben mit Petra; in Trelleborg den kleinen Johannes und auf der Ostsee ekelhafte TruckerNazis! 
Ansonsten prallen die Ereignisze und Erlebnisze am Vatter ab, wie nix gutes! Er doch eh schon alles gesehen und wartet schon gar nicht mehr darauf, daß ihn noch etwas vom Hocker haut
Übrigens macht euch bereits darauf gefaszt, daß Harry in wenigen Tagen wi(e)der übernimmt. Der Vatter musz zu einer Maßnahme und ganz viele Dinge abbauen, die kurz zuvor aufgebaut wurden!

 

Montag, 28. September 2015

Tag 1342

Ja ihr seht richtig, der Vatter ist zurück und ich kann endlich wieder nur morgens Sonne abbekommen. 
Wie es mit Mortimer und dem Schiffbruch weiter geht, daß erfahrt ihr vielleicht im nächsten Sommer. 
Nun gehts hier in erster Linie wieder um IndoorGrowin' und OutdoorAction in Form von unnötigem Schwachsinn. Ich liebe euch alle und wachse just for YOU!

 

Donnerstag, 24. September 2015

Tag 1338

"Erscheinung, Erscheinung. Nichts ist wie es schien. 
Wir reisen zu zweit, auf holprigen Schien'." 

Na, vermiszt jemand Harry seine Gedichte?
Ich nicht! Ich lese lieber Tagebuch.



Sommer 1972



Noch immer werde ich von absurden Traeumen geplagt. 

So traeumte ich vom gesellschaftlichen Abstieg, vom Tod und von Siechtum. 
Soll dies der Vorbote meines baldigen Ablebens sein?
Seit Tagen habe ich nichts gegeszen. 
Heute Morgen erwachte ich, an meinem Hemdaermel kauend, aus dem Schlaf und stellte fest, dasz mir ein Schneidezahn ausgefallen war. 
Wenn nicht bald etwas geschehen sollte, wuerde ich als Leichnam, bis in alle Ewigkeit ueber den Ozean treiben. 
Unter meiner Schaedeldecke brannte ein unertraeglicher Schmerz. 
Ich versuchte mich ein biszchen abzulenken, meine Gedanken zu steuern, um den Albtraeumen zu entfliehen. 
Als ich noch in New York lebte, hatte ich mir stets vorgenommen, einen Roman zu schreiben. 
Wenn ich es erst einmal geschafft haette, ein Buch zu veroeffentlichen, haette ich meinen Job an den Nagel haengen koennen. 
Die taegliche, entmenschlichende Routine, all die kleinbuergerlichen Beschwerdeschreiben und das vorgegaukelte Bedauern, es rieb mich auf. 
Fuer einen jaemmerlichen Paycheck hatte ich mein Talent prostituiert. Es saugte mir die Lebensgeister aus dem Leib. Versetzte mich in eine Lethargie, die mich zu einem kreativen Krueppel machte. 
Als junger Mann hatte ich Ideen und schaeumte foermlich ueber, vor Tatendrang. 
Nun aber steckte ich fest in einer Sackgasze, aus der ich selbst nicht hinaus zu finden wuszte. 
Wahrscheinlich hatte ich den Job mittlerweile verloren. 
Ich hatte kein Zeitgefuehl mehr und wuszte auch nicht, welcher Tag oder Monat gerade war. 
Mein Urlaub war sicherlich schon laengst vorueber. 
Da ich immer noch fern von New York auf dem Ozean rumirrte und nicht zur Arbeit gehen konnte, hatte ich meine Anstellung bestimmt schon verloren. 
Es war mir recht. Ein Laecheln verformte meine gequaelten Gesichtszuege. 
Wenn ich das hier ueberleben sollte, hatte ich die Moeglichkeit endlich etwas Neues zu beginnen. 
Ich nahm mir vor, an meinem Roman weiterzuarbeiten. 
In den letzten Jahren hatte ich mehrfach versucht ihn zu verwirklichen. 
Doch aufgrund von Zeitmangel und kreativer Blockade, hatte ich nie mehr als ein paar Notizen zu Papier gebracht. 
Angetrieben von den vielen, abstrakten Traeumen, welche mich seit Pacos Verschwinden heimsuchten, fuehlte ich mich nun bereit, eine komplexe Geschichte zu entwerfen. 
Ich sah die Protagonisten, die Szenerie, die Hadlung und das Drama. Dialoge schoszen durch mein Hirn, wie Blutgerinnsel bei einem Schlaganfall. 
Ich schrieb jedes Wort auf, kein Gedanke sollte mir verloren gehen. 
Ich schrieb und schreib. 
Als mein Bleistift kaum noch zu greifen war und ich ihn bis zum Radiergummi weggeschrieben hatte, begann ich damit, meine Niederschrift zu rezitieren. 
Laut wollte ich die notierten Zeilen vorlesen und stellte schnell fest, dasz sich auf dem Papier nur eine grosze Anzahl unfoermiger Linien befand. 
Hatte ich eine Schlaganfall erlitten? Oder war meine Hand zu schwach gewesen, lesbare Buchstaben hervorzubringen? 
Sicher nicht, wie haette ich sonst mein Tagebuch schreiben koenne?!
Es gab nur eine Erklaerung. Vom kreativen Fieber getrieben, war ich nicht in der Lage meine Hand zu kontrollieren. 
So, wie die Gedanken aus meinem Hirn stroemten, stroemten auch die Linien auf meinen Schreibblock. 
Zu erkennen war da nichts, auszer einem Wirrwar, bestehend aus Linien und Kreisen. 
Verdammt!, dachte ich mir. 
Mein Verstand war heisz gelaufen. Bevor ich mich erneut ans Werk machen konnte, muszte ich zu Kraeften kommen, ein wenig ruhen. 
Fuer heute erklaerte ich den schoepferischen Prozesz fuer beendet. 
Ich nahm mir vor auszuschlafen und es Morgen noch einmal zu probieren. 
Heute gab es nichts mehr, was ich haette tuen koennen. 
Ich war gespannt, was der naechste Tag mir fuer Ideen bringen sollte.



Fortsetzung folgt.






Mittwoch, 23. September 2015

Tag 1337

Wer sind eigentlich die fuenf Menschen, die taeglich lesen, was Harry hier schreibt? 
Stellt Euch doch mal vor! 



Wahrscheinlich ist der Juni bald vorbei, 1972 aber noch nicht

Ein alter, grauer, buckliger Mann laeuft in abgewetzten Hosen ueber die 5th Avenue. Speckige Aermel haengen an duennen Faeden von seinem Sakko. 
Am Ende langer Arme baumeln Plastetueten. Die aufgedruckten Namen der Supermarktketten sind laengst verblichen. 
Braun und gelb haben sich die ehemals weiszen Griffe der Tueten verfaerbt. Barfusz zieht er an den Geschaeftsleuten, den High Society Damen und den Touristen vorbei. 
Er fuehrt Selbstgespraeche. 
Dann und wann toent aus ihm ein hysterisches Gelaechter. 
Sein Blick durchdringt die kreuzenden Paszanten. Sie weichen ihm aus oder ignorieren ihn. 
Manche haben sich schon an seinen Anblick gewoehnt. 
Die Touristen haben Angst vor ihm. Sie wechseln die Straszenseite, bringen ihre Fotoapparate in Sicherheit. 
Er laeuft und laeuft. Ein Tag vergeht, ein neuer bricht an, um wieder zu vergehen. Er laeuft und laeuft. 
Die Zaehne fallen aus. Im Park ist sein WC. 
Die Sonne scheint, Regen faellt, Jahreszeiten kommen, Jahreszeiten gehen. 
Der Nacken ist schwarz, sein duerrer Leib ist kreidebleich. 
Jetzt sehe ich ihn von Nahem. 
Die Augen sind grau, haben keine Pupillen. Ein zotteliger Bart verhuellt sein Profil. 
Ich sehe genau hin und stelle fest, dasz ich der Alte bin!
Schweiszgebadet schrecke ich auf! Ich hatte getreaumt. 
Da war ich wieder, auf meinem Flosz, auf dem Ozean. 
Was fuer ein verrueckter Traum. Mein Herz pochte wie wild in meiner Brust. 
Ich glaube, ich verliere den Verstand...
Die letzten drei Tage verbrachte ich damit, um Paco zu trauern. 
Der Traenenflusz stellte sich erst ein, als mein Koerper komplett ausgetrocknet war. 
Rosinengleich kullerten die Augaepfel in meinem Schaedel. 
Jedes Zucken mit den Wimpern brannte wie Feuer. Ich hielt die Augen geschloszen, um sie vor der Sonne zu schuetzen. 
Der schmerzhafte Verlust Pacos machte mir mehr zu schaffen als die koerperliche Erschoepfung, die aus den Heulkraempfen resultierte. 
Der naechtliche Regen wurde von meinem dehydrierten Koerper aufgesogen, wei von einem Schwamm. 
Ich konnte nicht mehr. Meine Traenendruesen waren ueberlastet. Sie produzierten nur noch schmerzhafte Kraempfe in meinen Augen. 
Ich hatte keinen Appetit, keinen Durst, keine Lust auf dieses Leben. 
Mein Gesicht war vom vielen Weinen derartig aufgequollen, dasz ich, in Kombination mit meinem abgemagerten Torso, auszah wie ein Lollipop. 
Egal ob ich schlief oder wach war, ich wurde von den verruecktesten Traeumen heimgesucht. Mein Verstand spielte ein boeses Spiel mit mir. 
Hatte ich mir am Ende Paco nur eingebildet? Gab es Paco nur in meinen Traeumen? 
Traeumte ich jetzt? War ich wach? 
Vielleicht traeumte ich ja auch nur davon, auf einem Flosz ueber den Ozean zu schippern. 
Ich habe den Verstand verloren.



Fortsetzung folgt.




Dienstag, 22. September 2015

Tag 1336

Was viele nicht wiszen, ist die Tatsache, dasz Harry nicht nur von seiner Taetigkeit als Zeitgenosze lebt, sondern auch einen serioesen Beruf besitzt. Er arbeitet als Nachtwaechter in der staedtischen Saegemuehle. Nachts musz er dort aufpaszen, dasz die Saegespaene nicht geklaut werden. 
Dieser Job ist nicht ohne. 
Die letzte Nacht musz sehr anstrengend gewesen sein, Harry ist total platt. 
Er faselt unentwegt irgendwas von Tiefkuehlpizza und Feuerwehreinsatz. 
Was ist nur los mit ihm?




Es ist Juni, es ist heisz, es ist 1972


Schockschwerenot! Paco ist weg! 
Was war pasziert?
Heute Morgen, als die Sonne mich mit ihren glutheiszen Strahlen aus dem Schlaf geriszen hatte, hoerte ich, dasz Paco verstummt war. 
Ich nahm es an, denn ich hatte meine Augen noch nicht geoeffnet. Schlaftrunken, verweilte ich in Seitenlage und war froh darueber, dasz Paco noch nicht zu labern angefangen hatte. 
Diese Gelegenheit wollte ich nutzen, um noch ein wenig zu schlafen. 
Sicher wuerde mich Paco noch den ganzen Tag mit seinen Erzaehlungen nerven. 
Die Ruhe genieszend, schlummerte ich weiter. 
Mein Schlafbedarf musz sehr grosz gewesen sein, denn ich wurde erst wieder wach, als die Sonne gerade am Horizont verschwand. 
Und dann war ich wach!
Panisch suchte ich das Flosz ab. Wo war er nur geblieben? 
Auch unter dem Flosz war Paco nicht zu finden. 
Weit und breit nur Waszer in Sicht. 
Mit dem Paddel in der Hand, setzte ich das Flosz in Bewegung. 
Ich wuszte nicht wo ich anfangen sollte, ihn zu suchen. 
In wilden, flatternden Zuckungen sprang ich von einer Seite auf die andere. Egal wie angestrengt ich suchte, ich fand ihn nicht. 
Einmal dachte ich, sein rotes Hemd gesehen zu haben, doch es war nur ein Fisch, deszen Schuppen das Rot der untergehenden Sonne reflektierte. 
Paco war verschwunden. Weg. 
Enttaeuscht sank ich zu Boden. 
Ich beweinte den Verlust meines Freundes bitterlich. 
Meine schluchzenden Schrei waren selbst in Groenland noch zu hoeren. 
Unsere Wege hatten sich gerade erst gekreuzt und frueher oder spaeter hatte ich ihn wegen seines andauernden Redefluszes womoeglich umgebracht, aber jetzt fehlte er mir. 
Die Abwesenheit seiner Stimme in meinen Ohren, loeste einen tiefen Schmerz der Trauer in mir aus. 
Ich verlor den Willen zu leben. 
Ohne meinen Begleiter machte die Irrfahrt auf dem Ozean keinen Sinn. 
Ach, waere ich doch nur vom Flosz gefallen. 
Wenn ich nur nicht so grosze Angst vorm Ertrinken gehabt haette, ich haette mich sofort ins Waszer gestuerzt. 
Nun muszte die Zeit meine Wunden heilen. 


Wird fortgesetzt.




Sonntag, 20. September 2015

Tag 1334

Menschlichkeit, Menschlichkeit! Ich sehe nur Idioten, die mir auf den Sack gehen wollen!





Irgendwann im Juni 1972


Es scheint, als wuerde Paco nie wieder aufhoeren zu reden. 

Der gestrige Tag reichte aus, um seine gesamte Lebensgeschichte, bis zum heutigen Tag, kennenzulernen. 
Paco redete schneller als die meisten Menschen, die ich kannte. 
Manchmal fiel es mir schwer seinen Ausfuehrungen zu folgen. Paco schien dies allerdings wenig zu stoeren. Trotz, dasz ich nun flieszend Spanisch sprach, fand ich kaum die Gelegenheit, die neu erlernte Sprache zur Anwendung kommen zu laszen. Er liesz mich einfach nicht zu Wort kommen.
Die Freude darueber, innerhalb kuerzester Zeit eine neue Sprache erlernt zu haben, verflog bald. Meine neue Faehigkeit entpuppte sich als ein nervtoetender Fluch. 
Bevor ich in der Lage war, jedes einzelne seiner gesprochenen Woerter zu verstehen, erfreute ich mich am Klang seiner Stimme. 
Sein Gerede begleitete das Meeresrauschen und den Wind, der mal schwaecher und mal staerker, ueber das Flosz pfiff. 
Egal wie sehr mein Hirn versuchte, die an mein Ohr dringenden Woerter zu ignorieren, ich verstand sie trotzdem. 
Wann immer ich versuchte mich nur auf das Geraeusch der an das Flosz schlagenden Wellen zu konzentrieren, verstand ich Fragmente seiner Saetze. Es trieb mich in den Wahnsinn. 
Er bombardierte mich mit Geschichten ueber Fuszball, die Spieluhr seiner Nachbarin, die ihn jeden Morgen aus dem Schlaf risz, oder wie schwer es war, auf Kuba anstaendige Hemden in der Farbe Rot zu finden und so weiter und so weiter. 
Dieser Mann war geplagt von unzaehligen, mehr oder weniger ernsthaften, Problemen. 
Wie viele Therapeuten er wohl hatte? 
Fragen konnte ich ihn nicht, ich kam nicht zu Wort. 
Als ich mich niedersetzte, um diese Zeilen zu schreiben, stoerte dies Paco in keinster Weise. Er redete weiter auf mich ein. 
Um mich ein biszchen von ihm abzulenken, werde ich an dieser Stelle ueber meinen redseligen Freund berichten. 
Paco war aus Kuba. Bis vor wenigen Monaten lebte er in der Hauptstadt, Havana. 
In seiner Heimat hielt er es allerdings nicht mehr laenger aus.  
Nicht etwa weil er politisch verfolgt wurde. Es gab einfach keine anstaendigen Hemden in der Farbe Rot zu kaufen. 
In Amerika, so hoerte er die Leute sagen, gab es die besten Hemden in der Farbe Rot. 
Rot, so erzaehlten sie, sei eine Farbe, die in den USA sehr beliebt war. Hemden in der Farbe Rot waren dort in allen Nuancen zu finden. 
An so einem Ort wollte Paco zukuenftig leben. 
Ich musz gestehen, Paco trug ein sehr schoenes Hemd in der Farbe Rot. 
Um seinen Traum vom Leben im Land der roten Hemden zu verwirklichen, kehrte Paco seiner Heimat den Ruecken und machte sich auf den Weg in die Vereinigten Staaten von Amerika. 
Auf einem Schlauchboot verliesz er den Hafen von Havana. 
Mit ihm wagte eine kleine Gruppe kubanischer Herrenausztatter die Flucht vom kommunistischen Eiland. 
Sie hatten Glueck und kamen wenige Tage spaeter unbeschadet in Florida an. 
Paco beantragte Asyl aus politischen Gruenden. 
Ein Beamter der Einwanderungsbehoerde deklariert ihn sofort als tapferen Antikommunisten, uebergab ihm ein Stapel Hemden in der Farbe Rot und bewilligte seinen Antrag. 
Nun muszte Paco sich nach einem Job umsehen, schlieszlich brauchte er Geld, um all die Hemden in der Farbe Rot bezahlen zu koennen. 
Trotz fehlenden musikalischen Begabung wird Paco profeszioneller Trompeter. 
Auf einem Kreuzfahrtschiff erhielt er eine Anstellung als Musiker in der Kasinoband. 
Der Job machte ihm Spasz. Er flirtete mit den amerikanischen Hausfrauen, die auf Abenteuer aus waren. Nach den Gigs trank er mit den anderen Musikern Rum, bis zum naechsten Gig. 
Wenn er von seinem Job erzaehlt geraet er ins Schwaermen. 
Eines abends jedoch, sie hatten soeben die letzte Seszion beendet, ereignete sich das verhaengnisvolle Unglueck. 
Paco war auf der Suche nach dem letzten, vollen Rumfasz, welches sich irgendwo im Lager versteckt hatte, als das Schiff, wie aus heiterem Himmel, sank. 
Wie es zu dem Schiffbruch kam, weisz er nicht. 
Paco erkannte sofort, dasz sein Leben in Gefahr war. 
Das Waszer stand ihm schon bis zu den Knoecheln, als er das letzte Rumfasz gefunden hatte. Er trank es in einem Zug leer, taumelte damit an Deck und sprang ins Waszer. 
Total besoffen trieb er auf dem leeren Rumfasz davon, waehrend das Schiff mitsamt seiner Paszagiere auf den Grund des Ozeans verschwand. 
Wie lange Paco auf dem Fasz ueber den Ozean trieb, weisz er nicht. Er war zu betrunken und erweckte erst, als ich ihn auf das Flosz geholt hatte. 
Seither ist fuer mich nichts mehr wie es war. 
Trotz seines unaufhoerlichen Gelabers, war ich froh, nicht mehr allein zu sein. 
Natuerlich wuerde ich irgendwann wahnsinnig werden und ihm an die Gurgel gehen. Noch war es aber nicht soweit. 
Ich hockte mich neben ihn und schaute ihm beim Schlafen zu. 
Ruhig und friedlich lag er da. 
Nachdem Paco verstummt war, konnte auch ich die Augen zu machen. 
Vielleicht wuerde er mich morgen einmal zu Wort kommen laszen...


Fortsetzung folgt!






Samstag, 19. September 2015

Tag 1333

Treuepunkte. Treuepunkte. Wir sind fuer Sie da! 
Warum eigentlich?
"Hier, haste ne Pfanne!"
So oder so aehnlich laeuft es jeden Tag ab. 


Juni 1972, Montag oder Dienstag, vielleicht auch Samstag



An Schlaf war nicht zu denken. Paco brabbelte und brabbelte die ganze Nacht. 
Seine hohe Stimme drang durch die Algenkuegelchen, welche ich mir als Laermschutz in die Ohren gestopft hatte. 
Wenn er seinen Redeflusz kurz unterbrach, dann nur, weil er wie ein Schulmaedchen zu kichern begann. Scheinbar hatte er zuvor etwas Lustiges erzaehlt, was ihn dazu veranlaszte darueber zu lachen. 
Es gab aber auch Momente, da war seine Stimme in Trauer getraenkt. Dann schluchtzte er gar. 
Einmal hatte ich ihn dabei erwischt, wie er zu weinen begann. 
Grosze Traenen rollten ueber sein teigiges Gesicht. 
So konnte ich unmoeglich schlafen. 
Ich entfernte die Algen aus meinen Ohren, rutschte zu ihm hinueber und nahm ihn in meine duerren Arme. 
Er schluchtzte, wischte sich mit meinem Hemdaermel die Traenen aus dem Gesicht und guckte mir tief in die Augen. 
Der Himmel war klar, der naechtliche Regen war vorbeigezogen und der Mond erleuchtete die Nacht. 
Ich konnte jede Furche in seinem Gesicht erkennen, jede Hautunreinheit sehen. 
Paco erwiederte die Umarmung, indem er mich drueckte, dasz mir die Luft wegblieb. 
Er sagte noch "Gracias" und heulte erneut. 
Als ich mich aus Pacos Umarmung befreien konnte, hatte auch er sich wieder gefangen und von Neuem mit seinen Erzaehlungen begonnen. 
Im Schneidersitz verharrend, beobachtete ich, wie dieser kleine, dicke Mann, die Nacht mit labern verbrachte. 
Ich hatte mich an seine hohe Stimme und das Monotone in seinen Saetzen gewoehnt. 
Es war nicht mehr nervig. Wenn ich ihn betrachtete, verspuehrte ich eine eigenartige Zuneigung. 
Ich fragte ihn, ob er meine Sprache verstehe. Paco schaute mich verschaemt an und schuettelte den Kopf. 
Noch bevor er abermal zu reden begann, er hatte gerade tief Luft geholt, legte ich ihm meinen Zeigefinger auf den Mund. 
"Stop!", gab ich ihm zu verstehen. 
Paco schaute mich unverstaendlich mit seinen groszen, haselnuszbraunen Augen an. 
"Que...", setzte er an zu erzaehlen, als ich meinen Finger von seinen Lippen nahm. 
"Nein!", schrie ich ihn an und hob den Zeigefinger. 
Ein paar unverstaendlich Laute drangen aus ihm hervor, dann hielt er inne. 
"So wird das nichts, Paco! Bring es mir bei! Bring mir deine Sprache bei!", wandte ich mich an meinen schiffbruechigen Kumpel. 
Paco verstand nicht recht. 
Wie konnte ich ihm meinen Wunsch verstaendlich machen? 
Mit dem Zeigefinger deutete ich auf ihn und sprach:"Paco". 
Danach zeigte ich auf mich und sagte:"Mortimer". 
"Si, si, Mortimer!", erwiederte Paco und begann, mit breitem Grinsen, meine Hand zu schuetteln. 
Was ich vor hatte sollte kein leichtes Unterfangen werden, doch ich gab die Hoffung nicht auf. 
Ich begann mit dem Finger auf alle, mir zur Verfuegung stehenden, Gegestaende zu zeigen und forderte Paco auf, mir das spanische Wort dafuer zu verraten. 
Es dauerte eine Weile, bis er begriff, was ich von ihm wollte. 
Er fand schnell Gefallen an unserem kleinen Spiel. 
Ich weisz nicht wie ich es geschafft hatte, aber als die Sonne aufgegangen war, beherrschte ich die Sprache perfekt. 
In einer kurzen Nacht hatte mir Paco Spanisch beigebracht. 
Er lobte mich fuer mein umfangreiches Vokabular und den sicheren Umgang mit der Grammatik. 
Ich hatte Paco lieb gewonnen. Dies war wahrscheinlich auch der Grund, warum ich seine Sprache so schnell erlernen konnte. 
Ploetzlich war der kleine, dicke Fremde kein Fremder mehr. 
Paco erzaehlte mir seine komplette Lebensgeschichte und noch viel mehr. 
Ich erfuhr wer er war, woher er kam, was er dort tat und wie er in Seenot geriet. 
Darueber werde ich allerdings erst spaeter berichten, denn Paco ist eben eingeschlafen. 
Auch ich werde mich Schlafen legen, schlieszlich habe ich die ganze Nacht Spanisch gelernt. 
Ich war froh, nicht mehr allein auf Hoher See zu sein und ein wenig unsicher, wie sich unser Zusammenleben auf dem Flosz entwickeln wuerde. 


Fortsetzung folgt!





Freitag, 18. September 2015

Tag 1332

Harry probiert neue Whiskeysorten aus und sagt mir dann ob sie gut oder weniger gut sind. 
Ich vertrage keinen Whiskey, davon fallen meine Blaetter aus.



Vielleicht nicht mehr Mitte Juni 1972



Kaum zu glauben, was sich heute zugetragen hat! 

Als ich, wie jeden Morgen, von der Mittagszonne geweckt wurde, konnte ich kaum glauben, was ich da neben meinem Flosz sah. 
Keine fuenf Meter von mir entfernt trieb ein Mensch auf einem Fasz an der Waszeroberflaeche. 
Ich spritzte mir etwas Meerwaszer ins Gesicht, um sicherzustellen, dasz ich nicht traeumte. 
Dies war kein Traum, ich war wach. 
Regungslos harrte der menschliche Koerper auf dem Fasz aus. 
Beim genaueren Betrachten, konnte ich das Heben und Senken des Thorax sehen. Die Person war also noch am Leben. 
"Hey!", schrie ich laut, um mich bemerkbar zu machen. 
Paddelnd naeherte ich mich dem Fremden. 
Als ich am Fasz angekommen war, sah ich, dasz es sich um einen maennliche Person, ungefaehr in meinem Alter, handelte. 
Mit meinem Fusz stiesz ich an das Fasz, um zu sehen, ob der Typ davon wach wuerde. 
Er tat es nicht. Wahrscheinlich, so dachte ich, war er einfach viel zu schwach. 
Ich zog ihn zu mir auf mein Flosz. 
Auf dem Fasz haette er nicht lange durchgestanden. Seine Fuesze waren vom Waszer schon ganz schrumpelig geworden. Wer weisz wie lange er schon im Waszer hing. 
Da lag er nun vor mir. Ein kleiner, dicker Mann, sah aus wie ein Mexikaner. Oder vielleicht ein Cubaner? Wollte er vor Fidel fliehen? Und ich habe ihn gerettet. 
Alles Ruetteln und Rufen half nichts, der Dicke blieb regungslos liegen. 
Tot war er nicht, sonst wuerde er gewisz nicht atmen. 
Nach kurzer Ueberlegung nahm ich eine der Kokosnuszhaelften mit frischem Trinkwaszer und gab ihm einen Schluck davon zum Trinken. 
Trotz, dasz ich seinen Kopf ein wenig anhob, verschluckte er sich fuerchterlich.
Sofort sprang er auf. 
Grunzend und Wuergend versuchte er das Waszer aus seinen Lungen zu speien. 
Mit der flachen Hand schlug ich ihm auf seinen Ruecken. 
Sein Schaedel war schon blau verfaerbt, als er wieder normal zu atmen begann. Unfaehig, irgendeinen Ton hervorzubringen, stuetzte er sich mit ausgestreckten Armen auf den Oberschenkeln ab und spuckte aus. 
Er atmete schwer, blickte mich an, laechelte kurz und zeigte mir seinen rechten, ausgestreckten Daumen. 
Sprachlos stand er vor mir, als ich ihn fragte, ob alle "OK" sei. 
Der Fremde antwortete nicht, sondern sah sich lange auf meinem Flosz um. 
Ausgiebig betrachtete er meine Erscheinung. 
Welchen Eindruck ich wohl auf ihn machte? 
Meine Kleidung bestand aus einem abgewetztem Hemd und einer Art Shorts aus Algen um die Huefte. Abgemagert, mit verwachsener Frisur und langem Bart stand ich vor ihm. Erbaermlich war mein Aeuszeres. 
Er hingegen sah wohlgenaehrt aus. Ein rotes Hemd und eine khaki fabene Hose umhuellten seinen prallen Koerper. 
"Gracias!", entsprang es aus seinem Munde. Mit einem breiten Laecheln schlosz er mich in seine Arme. 
Fest schmiegte er sich an mich. Das war echte Dankbarkeit. 
Bevor ich etwas sagen konnte, begann der kleine Dicke auf mich einzureden. 
Ich verstand kein Wort, denn er sprach Spanisch. 
Der Versuch, ihm deutlich zu machen, dasz ich seine Sprache nicht beherrschte, blieb ohne Erfolg. 
"No hablo espanol!", rief ich. Es lies ihn kalt. 
Ohne Unterlasz redete und redete er auf mich ein. 
Ich verstand "familia", "navio" und irgendwas von "musica". 
Egal wie sehr ich mit den Achseln zuckte, der fuehrte seinen Monolog fort. 
Nachdem er eine ganze Weile erzaehlt hatte und sein Mund bestimmt schon ausgetrocknet war, vom vielen quatschen, nahm er meine Hand und begann sie energisch zu schuetteln. 
"Estoy Paco!".
Soviel verstand selbst ich. Paco war also sein Name. 
"Mortimer", sprach ich und zeigte mit dem Finger auf meinen Oberkoerper. 
Paco sprang auf mich zu und nahm mich erneut in seine Arme. 
Er stellte sich auf Zehenspitzen, um an meine Wange zu gelangen und gab mir einen feuchten Schmatzer. 
Als er von mir ab liesz, begann er erneut auf mich einzureden. 
Meine Spanischkenntnisze waren eher rudimentaer ausgebildet, es fiel mir schwer den Ausfuehrungen Pacos zu folgen. 
Ich glaube es war ihm auch nicht wichtig, ob ich irgendetwas von dem, was er da sprach verstand. 
Die Freude darueber, nicht allein auf Hoher See zu sein, versetzte ihn in eine Euphorie, die in ihm einen unkontrollierbaren Redeflusz ausloeste. Faszinierend.
Die Faszination verflog allerdings nach drei Stunden. 
Ich hielt mir bereits die Ohren zu und hatte mich von meinem neuen Mitreisenden abgewendet, als Paco immer noch vor sich her brabbelte. 
Mein Kopf schmerzte mir. Ich konnte ihn nicht mehr hoeren. 
Wie sollte das nur weitergehen, dachte ich mir. 
Mit den Fingern rollte ich kleine Algenstueckchen zu Kugeln, welche ich mir in die Ohren steckte. 
Pacos Gerede drang nun nur noch in Form eines dumpfen Rauschens an mein Trommelfell. Es liesz sich aushalten. 
Mein spanischsprachiger Begleiter hockte neben mir, als ich mich auf die Seite gelegt hatte und zu schlafen versuchte. 
Wann hoert er endlich auf zu reden? Was mache ich, wenn er nie mehr aufhoert zu reden? 
Ich bereute allmaehlich, dasz ich diesen Kerl auf mein Flosz geholt hatte. 
Pacos Redebedarf wurde auch in der Nacht nicht weniger. 
Ich war gespannt, wie lange ich es mit ihm aushalten wuerde...



Fortsetzung folgt.






Donnerstag, 17. September 2015

Tag 1331

Schlafen. Bier trinken. Auf Toilette gehen. Harry hat frei.





Immer noch Mitte Juni 1972



Der gestrige Tag verlief ohne besondere Katastrophen oder sonstiger, nennenswerter Ereignisze. 

Heute Morgen jedoch sollte ich auf schmerzhafte Art und Weise feststellen, dasz der gestrige Tag doch nicht ganz spurlos an mir vorueberging. 
Wie jeden Morgen erwachte ich mit einer ausgepraegten Schwellung im Intimbereich. Das ist nichts Ungewoehnliches. Seit meiner Jugendzeit werde ich, jeden Morgen, von meinem erigierten Glied begrueszt. Das stoerte nur beim Waszerlaszen, sonst war diese Erscheinung aber vollkommen normal. 
Ein stechender Schmerz, weckte mich aus dem Schlaf, als ich mich auf den Bauch legen wollte. 
Erschrocken blickte ich an mir herunter. 
Was ich sah haette ich nicht fuer moeglich gehalten, machte aber nach kurzer Ueberlegung Sinn. 
Ich hatte einen Sonnenbrand auf meinem Penis. 
Seit ich keine Unterhose mehr hatte, war mein Intimbereich der prallen Karibiksonne ausgesetzt. 
Der Schmerz sorgte dafuer, dasz mein Gemaecht wieder abschwoll. Im schlaffen Zustand war der Sonnenbrand ertraeglicher. 
Es stach und brannte jedoch bei jeder Bewegung. 
Der Versuch, mein Glied mit Meerwaszer zu kuehlen, blieb erfolglos. 
Das Waszer war zu warm. 
Ich band mir mein zerfetztes Hemd um die Huefte, um meinen maltraetierten Schritt ein wenig Schutz vor der Sonne zu bieten. 
Wahrscheinlich wuerde ich mir jetzt meine Schultern und den Ruecken verbrennen, dachte ich. 
Meine Arme und Beine waren braun, wie die Holzbalken, aus denen ich mein Flosz gebaut hatte. 
Die Sonne konnte ihnen nichts mehr anhaben. 
Mein Torso war kreidebleich. 
Wenn ich keinen geeigneten Sonnenschutz finden sollte, wuerde ich spaetestens Morgen nicht nur Schmerzen in den Leisten, sondern auch auf dem Ruecken und dem Bauch haben. 
Wie schon so oft, seit dem ich meine Seefahrt angetreten, suchte ich das Flosz nach etwas brauchbarem ab. 
Bis auf mein Hemd blieben mir keine weiteren Kleidungsztuecke. 
Dann kam mir eine brilliante Idee. 
Die Algen, von denen ich mich ernaehrte, hingen wie ein groszer Teppich an meinem Flosz. Ich konnte also Teile dieses Gebildes abschaben und mir daraus Kleider machen. 
Das war leichter gesagt, als getan. Die Algen zerfetzen leicht. 
Es war jedoch moeglich, handtellergrosze Fladen zu loesen. 
Die einzelnen Algenfetzen legte ich mir dann auf die Haut. 
Beim Auflegen bemerkte ich den kuehlenden Effekt der naszen Algen. Ich hatte erneut einen Einfall. 
Das Hemd zog ich mir ueber den Leib. Die Algen legte ich mir ueber meinen Schambereich. 
Angenehm kuehl umschlungen die Meerespflanzen meinen verbrannten Penis. 
Sobald die Sonne meine Algenumschlaege ausgetrocknet hatte, tauchte ich sie ins Waszer, um sie zu befeuchten. 
Der Schmerz lies zwar nicht nach, war aber leichter zu ertragen. 
Ich war fasziniert, wie ich es jedes mal schaffte, trotz der wenigen Reszourcen, welche mein Flosz barg, eine Loesung fuer die Probleme auf Hoher See, zu finden. All die Rueckschlaege und Unannehmlichkeiten sorgten dafuer, dasz ich zu einem hervorragenden Ueberlebenskuenstler wurde. 
Ich hatte vor nichts mehr Angst. 
Hoffentlich vergeht dieser fuerchterliche Schmerz bald...


Fortsetzung folgt!



Mittwoch, 16. September 2015

Tag 1330

Harry hat mir heute berichtet, dasz er schon seit zwei Tagen keinen Alkohol getrunken hat. 
Ist das der Grund fuer die sinkenden Besucherzahlen?
Gestern war er zu muede, um aus dem Tagebuch zu uebersetzen. 
Musz an seinem Lifestyle liegen... 




Mitte Juni 1972



Heute war mein Leben mal wieder in Gefahr. 

Es scheint so, dasz auf einen jeden Moment der Ruhe, eine Bedrohung folgte. 
Die Sonne war soeben aufgegangen, als ich eine Bewegung neben dem Flosz verspuehrte. 
Ein dunkler Schatten drehte, ohne Unterlasz, seine Kreise. 
Da schwamm etwas, zu tief, um es genau zu erblicken. 
Ein Delfin, ein Tunfisch, oder vielleicht ein Hai? 
Ich beobachtete die Kreatur eine ganze Weile. 
Erst, als ich ihr keine Beachtung mehr schenkte, weil ich muede war und mich Schlafen legen wollte, offenbarte sie ihr Antlitz. 
Beim Anblick der dreieckigen Rueckenflosze schreckte ich auf. Sofort war ich hellwach. 
Ein gigantischer Hai fletschhte seine Zaehne. 
Er war mindestens doppelt so grosz wie mein Boot und wenn er sein Gebisz praesentierte, erreichte er sogar die dreifache Groesze. 
Vor lauter Angst verlor ich die Kontrolle ueber meinen Sphinkter. 
Duennfluesziger Kot rann an meinen Schenkeln herab. 
Am besten, dachte ich, stelle ich mich tot. 
Das war kein leichtes Unterfangen, denn ich zitterte wie Espenlaub. 
Der Hai hatte mich zu seiner Mahlzeit auserkoren. 
Immer schneller wurden die Umkreisungen. 
Er drehte seine Runden in einem Tempo, dasz es mir unmoeglich war, ihm zu folgen. 
Ich stand nur einen Augenblick mit dem Ruecken zu ihm gewand, als er seinen maszige Koerper aus dem Waszer wuchtete und mit der Flanke an mein Flosz stiesz. 
Die Wucht des Aufpralls, zwang mich zu Boden. Schmerzhaft landete ich auf meinen Knien. 
Der Haifisch verursachte enorme Wellen. Flach legte ich mich auf den Bauch, um nicht ins Waszer gewirbelt zu werden. 
Mit ganzer Kraft krallte ich mich am Mast fest. 
Vielleicht wuerde der Hai von mir Abstand nehmen, wenn er mich nicht mehr sah. 
Ganz flach blieb ich, fast regungslos, auf den Planken liegen. 
Doch es half nichts. Erneut preschte der riesige Fisch an die Waszeroberflaeche. 
Mir war als wuerde mein Flosz durch die Luft geschleudert werden, als der Hai dagegen stiesz. 
Ich wurde hin und her geschleudert und konnte mich nur mit groszer Muehe am Mast festhalten. 
Jedesmal, wenn ein Koerperteil auf die naszen, derben Holzplanken traff, platzte die Haut auf. 
Die zusammengebundenen Baumstaemme bearbeiteten meinen ausgemerkelten Leib, wie eine Kaesreibe ein Stueck Gouda. 
Blut rann, in Stroemen, von meinen Armen und Beinen. 
Das reizte den Hai umso mehr. 
Mit groszem Anlauf schosz er gegen die Unterseite meines Floszes, sodasz es fast senkrecht auf der Waszeroberflaeche stand. 
Lange wuerde ich den Kenterversuchen des Hais nicht standhalten koennen. 
Beim naechsten Stosz wuerde er mich vom Flosz werfen, wenn mir keine Idee einfallen sollte. 
Mein erster Gedanke galt dem Mast. 
Abgebrochen haette er mir als Lanze oder Harpune dienen koennen. 
Der Versuch ihn vom Flosz zu trennen, blieb jedoch ohne Erfolg. Ich war ein wenig Stolz auf mein handwerkliches Geschick, denn der Mast war unzerstoerbar. 
Vielleicht war ich aber auch einfach zu schwach...
Ich muszte einen anderen Ausweg finden, sofort.
Viele Moeglichkeiten blieben mir nicht. 
Auf dem Flosz war ja nichts weiter auszer dem Segel, meinem Paddel und die Klamotten, welche ich in Fetzen auf meinem Leib trug. 
Das Paddel war zu kurz und eignete sich nicht zur Haiabwehr. 
Dann geschah etwas, dasz mir die rettende Idee bescheren sollte. 
Ungewollt entwich mir ein langer, feuchter Furz. 
Ich betrachtete meine eingestuhlte Unterhose. 
Der Hai war gerade dabei meinem Flosz den finalen Stosz zu verpaszen, da warf ich ihm meine zusammengeknuellte, vollgekackte Unterhose in das offene Maul. 
Der Raubfisch wandte sich von mir ab, wuergte an meiner Buxe. 
Er zuckte ein paarmal an der Waszeroberflaeche, machte roechelnde Geraeusche und versuchte die Unterhose hervorzuwuergen. 
Vergebens. 
Es war traurig, mit anzusehen, wie dieses majestaetische Tier an meiner vollgekoteten Unterwaesche verstarb. 
Der Kampf mit dem Tode dauerte nicht sehr lang. 
Ein letztes Zucken und der leblose Koerper sank Richtung Meeresgrund. 
Welch schicksalhafte Wendung, dachte ich. 
Nur knapp und dank meines nervoesen Darms, konnte ich meinem Tode entrinnen. 
Bis ich realisierte, was sich gerade abgespielt hatte, war die Sonne bereits untergegangen. 
Den Anblick des Hais werde ich nie vergeszen. 
Was ist, wenn da drauszen noch mehr von ihnen auf mich warteten? Ich hatte keine Unterhose mehr. 
An diesem Abend haette ich fuer ein Glas Whiskey alles getan.
Ich hatte einen Killerhai zur Strecke gebracht, ohne Harpune, ohne Gewehr. 
Die Nachwelt muszte unbedingt von meinen Heldentaten erfahren.
Gute Nacht, liebes Tagebuch. 



Fortsetzung folgt.








Montag, 14. September 2015

Tag 1328

Harry hat mir heute erzaehlt, dasz man in den USA seit einiger Zeit nun 24 Stunden am Tag Fruehstueck bei MC D-nals eszen kann. 
Fruestueck all day long! 
Spaeter wird man sicher sagen, dasz dies eine der groeszten Errungenschaften unserer Generation gewesen ist. 
Der Fortschritt ist also nicht mehr aufzuhalten, so wie der taegliche Tagebuchauszchnitt.


Ende Anfang Juni 1972

Gestern habe ich noch bis spaet in die Nacht ueber mein Leben nachgedacht. Ich rekapitulierte, analysierte und negierte. Das heiszt nicht etwa, dasz ich bereue. Nein, vielmehr verdraenge ich die negativen Ereignisze. Jedenfalls die, die sich verdraengen laszen. 
Die wichtigen Erfahrungen im Leben, die erste Zigarette, das "erste Mal", den ersten Suff, die erste Ehe, die erste Scheidung, etc. vergiszt man nie. 
Es gibt natuerlich peinliche, unangenehme Momente, aus denen man etwas lernen sollte. Da ich bisher nie aus ihnen gelernt hatte, suchte ich regelmaeszig meinen Therapeuten auf. 
In New York war es auszerdem sehr modern, seine Problemchen dem Therapeuten anzuvertrauen. 
Von jeder Sitzung versprach ich mir viel, doch als ich die Praxis verlaszen hatte, fuehlte ich mich meist sogar noch schlechter. 
Schlechter, weil ich nicht in der Lage war, eine andere Loesung meiner Probleme zu finden, als mit Dr. Kaplan darueber zu reden. 
Wenn ich lange Zeit nicht bei ihm war, begann ich mich komisch zu fuehlen. Mein Gemuet begann sich zu verdunkeln und das ist doch komisch, oder?
Frueher sind die Menschen zum Priester, Rabbi oder Schamane gegangen, wenn sie sich um ihr Seelenheil sorgten. 
Der sekulaere Groszstadtmensch ging zum Therapeuten. 
Hier auf dem Ozean brauchte man aber keinen. 
Man haette unmoeglich ein Sofa auf mein Flosz stellen koennen. 
Keine Chance, Doktor!
All mein Handeln war instinktiv. Nur mein Geist analysierte. So lange bis mein Koerper siegte. 
Ohnehin waren meine Instinkte hier staerker ausgepraegt, als sie es in der Stadt waren. 
Dort verlief mein Leben in Bahnen, man benahm sich gemaesz des Kodex. 
Es gab einen Staat, ein Gesetz, eine Moral und Konventionen. 
Hier hatte ich Geschlechtsverkehr mit einem toten Delfin unter freiem Himmel und fand Gefallen daran. 
Ich asz wenn mein Koerper es mir befahl, ich asz was sich mir darbot. 
Das erste Mal in meinem Leben fuehlte ich mich frei. 
Auf fuenf, hoelzernen Quadratmetern lernte ich Freiheit kennen und schaetzen. 
In New York empfand ich mein Leben als gut. Nicht besonders, nicht aufregend, gut. Keine Exzesze, nichts Verruecktes. Frueher vielleicht, aber jetzt nicht mehr. 
Mit der Subway fuhr ich zur Arbeit, wie jeder andere, bezahlte meine Miete, wie jeder andere und am Samstag sah ich Football im TV, wie jeder andere. 
Ich teilte mir ein Buero mit 50 Idioten, die alle das Gleiche taten wie ich. Was wir gemein hatten, war die gleiche Halbherzigkeit mit der wir unsere Arbeit erfuellten und die gleiche, miese Bezahlung. 
Dabei konnte kein Mensch eine derartige Taetigkeit lange, mit Begeisterung, durchfuehren. 
Mein Job bestand darin, Zuschauerbriefe fuer die drei groeszten Fernsehanstalten zu beantworten. 
Den ganzen Tag war ich damit beschaeftigt, Briefe von Rentnern und Hausfrauen aus dem Mittleren Westen, zu lesen und zu beantworten. 
Gab es im Vormittagsfernsehprogramm mal ein zu tief geschnittenes Dekoltee zu sehen, fingen sofort mindestens 1 Millionen Personen an, sich schriftlich darueber bei den Sendern zu beschweren. 
All diese Briefe muszte ich lesen und beantworten. 
Natuerlich gab es gewisze Vordrucke die man, angepaszt an die Person die da schrieb, zur Hilfe nehmen konnte. 
Mein System war es, die Schreiben zu katalogisieren. 
Ich teilte die Beschwerden in Gruppen ein. 
All die Menschen, die sich ueber einen sichtbaren Nippel, einer Athletin bei der Leichtathletikweltmeisterschaft beschwerten, erhielten einen Brief mit der paszenden Entschuldigung. Und all die Menschen, die sich aufregten, dasz ein Kandidat in einer Quizshow 666 Dollar gewann, erhielten einen anderen, eigenen Brief, in dem man das Geschehene bedauerte. 
Das Verfaszen der Antwortschreiben war dabei die leichteste Uebung. 
Das Lesen der Beschwerden laugte mich geistig aus. 
Ich konnte keine Empathie aufbringen, fuer die, die dem Sex, der Blasphemie und dem Moralverfall im TV den Kampf angesagt hatten. 
Nie haette ich solchen Dingen derartig viel Wichtigkeit zu gesprochen. 
Meine Zeit damit verschwenden, einen Brief an den Fernsehsender zu schreiben? Niemals! 
Beim Lesen der Briefe stellte ich mir den Verfaszer immer bildlich vor. Ich sah sie, wie sie vor ihrer Glotze hockten, sich ansahen, was ihnen widerstrebte und sofort zum Schreibtisch rannten. 
Die meisten der Leute, die da schrieben, waren mittlerweile bestimmt schon tot. Herzinfarkt. 
Gesund war das nicht. 
Ich war froh, dasz ich keine Briefe mehr lesen muszte. 
Wenn ich es irgendwann wieder nach hause schaffen sollte, wird meine erste Taetigkeit, nach einem Bad, die Kuendigung meines Jobs sein. 
Im Moment gibt es fuer mich aber keinen beszeren Ort, als dieses Flosz und diesen Ozean.


Fortsetzung folgt!







Sonntag, 13. September 2015

Tag 1327

Na? Fragt ihr euch schon was unser Tagebuchautor im heutigen Teil erleben wird? Ja? Fragt ihr euch? 




Immer noch Anfang Juni 1972

Seit dem gestrigen Tag fuehle ich mich deutlich entspannter. Ich habe gut geschlafen. Die Algen sind wieder genieszbar und in Kombination mit den Austern eine schmackhafte Mahlzeit. 
Ich ernaehrte mich auszchlieszlich von dem, was an der Unterseite meines Floszes waechst. 
Als mein Magen endlich voll war, legte ich mich auf die Planken und schaute zum Horizont hinaus. 
Es ging ein leichtes Lueftchen. Die Wellen wogen mein Flosz sanft in monotonem Rhythmus. 
Ueber mir breitete sich der klare, blaue Himmel aus. 
Ich lauschte den Klaengen des Ozeans. 
Jeden Tag spielte er eine andere Melodie, mal dramatisch und harsch, mal sanftmuetig und leise. 
Da war nicht nur ein Rauschen, es war vielmehr eine Art Gesang. 
Ich schlosz die Augen. 
In den ruhigen Momenten dachte ich meist an mein Leben vor dem Unglueck. Die Sehnsucht nach meinem Zuhause war sehr grosz, sodasz die Gedanken daran immer melancholischer Art waren. 
Heute jedoch genosz ich die Einsamkeit. Es war wohl das erste Mal, dasz ich dies bewuszt tat. 
Ich lag in der Sonne, hatte einen vollen Bauch und nichts zu tun.
Meine Aufgabe bestand darin den Tag zu ueberstehen. Fuer den heutigen Tag machte ich mir keine Sorgen mehr. 
Keiner zwang mich irgendetwas zu erledigen, keiner ging mir auf die Nerven, keiner erwartete irgendetwas von mir. 
Hier gab es keine Menschen, keinen Verkehr, keine Nachrichten, kein Weltgeschehen. 
Ich war alleine mit meinem Verstand. 
Viele Menschen wuerden solch eine Situation als unangenehm empfinden. Sie konnten nicht anders, als staendig irgendwelche Geraeusche zu erzeugen, etwas auszuscheiden, um nicht unbemerkt und ungehoert zu bleiben. 
Dabei war schon alles gesagt und alles getan. 
So weit ich mich erinnern konnte, hatte ich noch nie ein schlaues Wort von irgendeinem gehoert, welches nicht schon irgendwo auf dem Globus in einem Kalenderspruch vorkam. 
Wozu also der ganze Wind, die heisze Luft, all dieser Aufwand? 
Das hirnlose Gelaechter und Gegrinse in den Bueros, der Smalltalk auf der Strasze, im Hausflur, oder im Geschaeft, all die belanglosen Gespraeche, warum?
All die Meinungen, die produziert wurden und sich reproduzierten, bis man eine neue produzierte. 
Worte werden gesagt, gehoert und nach belieben verstanden, meistens jedoch falsch. 
Der Vorhang faellt, die Buehne ist leergefegt. 
Vorgespieltes Interesze, vorgespielte Freundschaft, vorgespieltes Vorspiel. 
Keep smiling, keep, trying, keep on and on and on. 
Irgendetwas halten, nur um des Haltens Willen. 
Irgendetwas spalten, um der Spalten Willen. Klatschspalten, zum Beispiel.
Wie laecherlich alles erscheint, wenn man es  nur von einem Flosz auf einem menschenleeren Ozean aus betrachtet. 
Alles was der Mensch braucht ist ein Flosz und ein Ozean. 


Morgen wieder mehr!




Samstag, 12. September 2015

Tag 1326

Egal wie tief die Zahl der Aufrufe auch faellt, Harry veroeffentlicht einen weiteren Teil des Tagebuches.





Anfang Juni 1972


Seit ich auf Hoher See bin und versuche in die zivilisierte Welt zurueckzugelangen, paszieren mir die verruecktesten Dinge. 
Man stellt sich vor, dasz so eine Irrfahrt langweilig und wenig ereignisreich sei, aber das Gegenteil ist der Fall. 
Das, was sich heute Morgen zugetragen hatte, war allerdings mehr als ungewoehnlich.
Letzte Nacht habe ich tief und fest geschlafen, so gut wie seit Jahren nicht mehr. 
In New York war ich von Schlafstoerungen geplagt und schaffte es kaum mehr als drei Stunden am Stueck zu schlafen. 
Noch bevor ich aus dem Schlaf erweckte, hatte ich einen Traum der besonderen Art, einen erotischen. Meine Sexualitaet meldete sich, in Form wilder Gedanken, zurueck. 
Im Zuge der Ereignisze hatte ich dieses Beduerfnis stark vernachlaeszigt. Entweder hatte ich keine Kraft oder ich war mit wichtigeren Problemen beschaeftigt. 
Mein Unterbewusztsein versuchte mich davon zu ueberzeugen, dasz ich traeumte. 
Das koerperliche Verlangen duerstete nach Befriedigung. 
Ich bemerkte, wie ich meinen Traum zu steuern begann. Erotische Gedanken und meine Fantasie befeuerten den imaginaeren Akt.
Ich traeumte von einer drallen Brueneten. Keine Person, welche in der Realitaet existierte, niemand den ich kannte. Auch an das Gesicht kann ich mich nicht erinnern. 
Hautnah spuehrte ich den zarten Koerper, die griffigen Rundungen, den warmen Atem, die feuchten Kuesze. 
Zaertlich streichelte ich ueber ihre Silhouette. Wir blickten uns tief in die Augen und verloren uns in unserer Lust. 
Erschoepft rollte ich von ihr herunter. Mein Koerper war durchflutet vom Hochgefuehl der Befriedigung. 
Als ich wieder zu Atem gekommen war, erweckte auch mein Verstand. 
Ich konnte noch nicht realisieren, was sich gerade abgespielt hatte. Traeumte ich noch? War ich schon wach? 
Natuerlich war ich wach. 
Unter meinem rechten Arm spuehrte ich etwas schweres, feuchtes, samtiges. War dies doch kein Traum gewesen? Nein, es musz ein Traum gewesen sein, ich befand mich doch immer noch auf meinem Flosz. 
Ganz langsam wandte ich den Blick zu meiner rechten Seite. 
Was ich da sah versetzte mich in einen Schock. Ich schrie laut und schrill. Ich schrie, dasz mir die Kehle brannte. 
Was ich da liegen sah, war keine dralle Bruenette. 
Sofort zog ich meinen Arm hervor. Ich uebergab mich schwallartig.
Vor mir lag ein toter, stinkender, aufgeblaehter Delfinkadaver.
Ich uebergab mich ein zweites Mal. Und kurz darauf noch einmal. 
War dies ein Alptraum?
Nein, es war kein Traum. Ich hatte Geschlechtsverkehr mit einem toten Delfin. Igitt!
Nach dem Akt und dem darauf folgenden Schock, hatte ich nicht die Kraft den Kadaver ins Meer zurueckzustoszen. 
Ich kauerte neben ihm und beaeugte den aufgeblaehten Leichnam. 
Das war mit Sicherheit der Tiefpunkt meiner Odyszee. 
Traenen rannen ueber mein Gesicht. In mir brannte eine fuerchterliche Pein.
Ich uebergab mich erneut.
Nachdem ich mich ein wenig beruhigt hatte, machte ich mich daran, den Delfin von meinem Flosz zu entfernen. 
Der tote Meereszaeuger war schwer. Der naechtliche Regensturm musz ihn auf das Flosz gespuehlt haben. 
Glitschig und weich fuehlte sich seine Haut an. 
Ich drueckte ihn ein wenig mit meinen Fingerkuppen. Erst leicht, dann mit etwas mehr Kraft. 
Sein Anblick war widerwaertig. Doch versetzte mich das Beruehren des toten Koerpers in eine perverse Erregung. 
Sanft streichelte meine Hand ueber den geblaehten Bauch des Kadavers.
Pruefend blickte ich mich zu allen Seiten um. 
Ich uebergab mich erneut und starb fast vor Scham, als ich ein zweites Mal den Akt mit dem Delfin beendet hatte. 
Angewidert von mir selbst, versenkte ich den Kadaver endlich im Meer. 
Das tote Saeugetier ging langsam unter. Eine Gruppe Luftblasen stieg an die Meeresoberflaeche auf, als der Delfin schon nicht mehr sichtbar war. Es war als sende er mir einen letzten Grusz. 
Ich wunderte mich sehr ueber mein Handeln. 
War ich auf Hoher See pervers geworden, oder nahm ich nur meine natuerlichen Beduerfnisze war? 
Was wuerde mein Therapeut sagen, wenn er von der Geschichte erfuhr?
War ich noch normal? Was folgte als naechstes? 
Ich gab diese Gedanken auf. 
Meine Welt bestand aus einem hoelzernen Flosz und einem endlosen Ozean. In der Nacht gab es Regen, am Tag brannte die Sonne. 
Haette ich diese Zeilen hier nicht geschrieben, es haette wohl nie jemand erfahren. 
Doch ich schreibe, um den Verstand nicht zu verlieren.



Fortsetzung folgt....