Freitag, 8. August 2014

Tag 927

Der Vati ist noch keine 24 Stunden weg, da haelt hier bereits die Tristesze Einzug. Der Himmel zog sich ueber Kostheim zusammen und dicke Tropfen plaetscherten auf mein Blattwerk nieder. Es war das Bier, welches Harry mit all seiner Kraft aus dem Elferkasten zog, den er zuvor muehselig zu mir auf den Balkon geschleift hatte. Auch er war traurig darueber, dasz ihn sein Kumpel verlaszen hatte. Wahrscheinlich dachte er, dasz ich nun als Ersatz fuer den Vati herhalten koennte und begann sofort auf mich einzureden. Dabei gelang es ihm, mir unbemerkt ein Bier nach dem anderen in die Blumenerde zu schuetten, sodasz ich seinen wirren Ausfuehrungen bald nicht mehr folgen konnte. Es war ihm egal, er hoerte nicht auf zu reden. Er berichtete mir von den glorreichen Abenteuern, die er mit meinem Vatter erlebte und betonte in einem fort, auf seine Gesundheit trinken zu wollen.
Mit den Bieren truebte er immer mehr ein, wurde weinerlich und begann sich seiner Kleidung zu entledigen. Ich liesz es geschehen, es gab ja doch keine Moeglichkeit ihm zu helfen. Ich hatte Mitleid mit diesem armen Ostdeutschen. 
Es vergingen einige feuchtfroehlichen Sekunden und "der Elfer" war geleert. Harry brauchte nun "richtigen Stoff". Er wollte mich zum Verzehr von Hochprozentigem motivieren, sagte er wisze wo es hier noch "was Gutes" gibt und erklaerte, dasz er das mit dem Vatter auch immer so mache. Ich lehnte ab, schmisz ihn aus der Wohnung und befahl ihm erst wieder zu kommen, wenn er nuechtern sein sollte. 
Ich habe so meine Zweifel an der Zuverlaeszigkeit dieser Person und bin mir nicht ganz klar, warum der Vati soviel Zeit mit ihr verbringt...



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